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Chronik OT Schünow

Aus der Chronik

+++    Schünow wird erstmals in einer Urkunde von 1541 erwähnt. Das bisher häufig zu findende Ersterwähnungsdatum 1346 beruht auf einer falsch datierten Urkunde.

+++    1541 gehörte das Dorf zum kurfürstlich-brandenburgischen Amt Zossen, das nach dem Erwerb der Herrschaft Zossen durch den brandenburgischen Markgrafen Johann Cicero 1490 aus der Herrschaft Zossen gebildet worden war.   Er wandelte die Herrschaft 1491 in ein Amt um, das bis 1872 bestand. Das Amt Zossen kam um 1600 zum Beritt Teltow, später Kreis Teltow genannt. Das Dorf war ursprünglich ein Sackgassendorf.

+++    1711 werden 10 Bauern, aber nur noch drei Kossäten genannt. 1745 wird erstmals der Krug und ein Forsthaus erwähnt. 1755 war der Lehnschulze und Braukrüger ein Großbauer mit sechs Hufen.

+++     1801 gab es eine Windmühle im Ort. 1840 hatte der Ort 22 Wohnhäuser. Bereits vor 1860 war eine Ziegelei auf der Gemarkung eingerichtet worden. Außerdem wird von einer Leinölfabrik und einer Getreidemühle berichtet.

+++    1900 war der Ort auf 48 Wohnhäuser angewachsen.

+++     Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 112 Hektar, die zum Berlin Stadtgut Werben gehörten, enteignet. 1953 wurde ein LPG Typ III gebildet. 1972 wurde die LPG mit der Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion in Nächst Neuendorf zusammengelegt.

+++  Schünow war ursprünglich Mutterkirche, seit 1681 Tochterkirche von Glienick. Die Kirche selbst wurde vermutlich 1765 neu errichtet und 1928 erneuert. Die beiden Glocken stammen aus dem 15. bzw. 16. Jahrhundert.

Pferdedorf  mit  kleiner Kneipp-Kita 

Schünow. Wer aus Richtung Trebbin kommend Schünow rechts „liegen lässt“, sieht vor allem eines: jede Menge stattliche Pferde, die auf ausgedehnten Koppeln stehen, aber auch zahlreiche Windkrafträder, die den Ort seit Jahren umgeben. Der Kirchturm des Schünower Gotteshaus mit seiner Wetterfahne sorgt dafür, dass die Silhouette des kleinen Zossener Ortsteils trotz der bei den meisten ungeliebten „Riesenspargel“ sein dörfliches Antlitz nicht verloren hat.

Mit der Kreisreform von 1952 und der Zerschlagung der alten Kreise kam Schünow  einst zum Kreis Zossen, der  wiederum 1993 mit den Kreisen Luckenwalde und Jüterbog zum Landkreis Teltow-Fläming zusammengelegt wurde. Mit der Reform der brandenburgischen Kommunalverfassung kam Schünow 1992 zum Amt Zossen, das 2003 wieder aufgelöst wurde. Noch während der Verwaltung durch das Amt Zossen bildete Schünow zusammen mit Horstfelde und Glienick die neue (Groß-)Gemeinde Glienick. 2003 wurde die (Groß-) Gemeinde Glienick in die neue amtsfreie Stadt Zossen eingegliedert. Sie wehrte sich zunächst mit einer Kommunalverfassungsbeschwerde gegen die Eingliederung, da die Gemeindevertretung einen Zusammenschluss mit der Stadt Ludwigsfelde beschlossen hatte. Diesem Eingliederungsvertrag  wurde jedoch vom Ministerium des Innern nicht stattgegeben. Die Kommunalverfassungsklage wurde 2005 endgültig abgewiesen. Schünow wurde ein Ortsteil der  amtsfreien Stadt Zossen.

Die hiesige kleine Kita ist nicht nur ob ihrer überschaubaren Größe - lediglich 20 Kinder werden hier liebevoll  betreut -  etwas Besonderes. Seit Juni 2008 darf sich die Kita „Bienennest“  offiziell Kneipp-Kita nennen, bestätigt durch Urkunde und goldener Plakette. Im Vorjahr feierten Erzieherinnen, Kinder und Eltern  gemeinsam den 10. Jahrestag der Titelverleihung. Das von der Stadt Zossen unterstützte Konzept: Die Kinder werden nach den Kneippschen Grundsätzen wie Wasser, Bewegung, Heilkräuter, gesunde Ernährung und seelisches Wohlbefinden betreut und erzogen. Was den Kleinen ihre Kita ist den Feuerwehrleuten des Ortes ihre noch junge Feuerwache.  Der Kalender zeigte den 14. Mai 2011, als in Schünow nicht nur ein neues Fahrzeug, sondern auch das kleine, aber feine Feuerwehrgerätehaus an die Freiwillige Feuerwehr Schünow übergeben wurde. Für zirka 160 000 Euro war das neue  Löschfahrzeug vom Typ TSF-W als „Ersatz“ für den alten Barkas angeschafft worden. Weitere 160 000 Euro hatte die Stadt Zossen in das Gerätehaus investiert. Gleich dahinter befindet sich der öffentliche Spielplatz, der am 23. November 2011 eingeweiht wurde.

Einmal im Jahr treffen sich die Schünower seit Jahren zu ihrem stimmungsvollen Dorffest. In diesem Jahr (2019) wird es am 25. Mai stattfinden. Bereits  am 12. Januar hatte man sich hinter der Feuerwache zum Knutfest versammelt.