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Auch 2020 geht’s dem Eichenprozessionsspinner an den Kragen

Die Bekämpfung des Schädlings soll in der 17. Kalenderwoche beginnen

Ungeachtet der aktuellen Corona-Krise nimmt die Stadt Zossen auch 2020 den Kampf gegen einen weiteren gefährlichen Schädling auf: Nach der erfolgreichen Bekämpfung in den vergangenen Jahren soll auch in diesem Jahr vorbeugend gegen die gesundheitsschädlichen Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) vorgegangen werden. „Der Start der Aktion mit der Turbinengebläsekanone ist - je nach Wetterlage - in der 17. Kalenderwoche geplant“, so Ordnungsamtsleiterin Stefanie Wegner. Mit Erreichen der erforderlichen Blattgröße beziehungsweise der Blattmasse und in Abhängigkeit vom Wetter sind zirka 1000 Stadtbäume zu behandeln. Wie bereits in den Jahren zuvor hilft die Stadt auch Bürgern, die auf ihren privaten Grundstücken Eichen zu stehen haben, bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Sie müssen lediglich eine Kostenübernahmeerklärung  an die Stadt senden. Maximal 25 Euro pro Baum betragen die Kosten. Das entsprechende Formular ist auf der Homepage der Stadt Zossen unter www.zossen.de zu finden. Bis zum 22. April 2020 haben die Bürger die Möglichkeit, sich so für die Bekämpfung des EPS anzumelden. Gesonderte Briefe werden nicht versendet. Anfragen/Aufträge nach diesem Termin können nicht mehr berücksichtigt werden. „Aufgrund der aktuellen Situation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie entsteht mit der Anmeldung nicht automatisch der Anspruch auf Durchführung der Maßnahme, zumal wir wie immer vom Wetter abhängig sind“, betont die Ordnungsamtsleiterin. Die Bürger werden online informiert.

Laut Kataster befinden sich rund 600 Eichen auf Privatgrundstücken. Stefanie Wegner weist darauf hin, dass Bürger für den  Fall, dass auf ihrem Grundstück ein Befall mit dem Eichenprozessionsspinner festgestellt wird und sie das Hilfsangebot der Stadt nicht in Anspruch genommen haben, das Absaugen auf eigene Kosten durchführen lassen müssen, was meist sehr teuer ist. Der städtische Bauhof und das Grünflächenamt werden stichpunktartig die Entwicklung des EPS prüfen. Die Bürger haben die Möglichkeit, das Onlineformular zu nutzen und sich für die Aktion anzumelden.

Die  Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners erfolgt auch in diesem Jahr mit der Gebläsespritze und dem Pflanzenschutzmittel Foray ES vom Boden aus.

Hintergrund: Eingesetzt wird das in Wasser gelöste Spritzmittel Foray-ES mit dem Bakterien-Präparat Bacillus thuringiensis kurstaki, das von den freifressenden Schmetterlingsraupen als Fraßgift aufgenommen wird. Mit Hilfe der Turbinengebläsekanone wird durch einen starken Luftstrom ein feiner Sprühnebel erzeugt, der die Wasserlösung so bis in eine Höhe von 30 Metern transportiert und dort möglichst alle Blätter der Krone mit dem Bakterium benetzt. Foray ES  wirkt sehr selektiv auf die freifressenden Schmetterlingsraupen  und schon gleichzeitig potenzielle Antagonisten. Durch die Einordnung der Zulassungsbehörde in die Bienenschutzklasse B4 (nicht bienengefährlich) besteht zudem keine Gefahr für die Nutzinsekten. Das eingesetzte Präparat wird nach zirka sechs Tagen durch UV-Strahlung inaktiviert und letztlich durch Mikroorganismen vollständig abgebaut.

Das zur Bekämpfung eingesetzte Personal wurde speziell geschult und absolvierte den Pflanzenschutz-Sachkundennachweis des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung. Um den Schutz der Mitarbeiter zu gewährleisten, tragen diese Schutzanzüge mit Gesichtsschutz und Handschuhen. Lediglich das Konzentrat kann zu Hautreizungen führen, in der verdünnten Form ist es jedoch nahezu ungefährlich. Die Mitarbeiter sind bemüht, die Spritzflüssigkeit möglichst zielgenau zu verteilen, können aber eine Verdriftung des Präparats nicht vollständig verhindern. Ein gewisser Sicherheitsabstand von Passanten zur Turbinen-Gebläsekanone sollte deshalb eingehalten werden. Eine etwaige Lärmbelästigung bittet die Stadt Zossen kurzzeitig zu tolerieren, die Bearbeitungszeit pro Baum wird maximal 15 Minuten betragen.
- Die Raupen des Eichenprozessionsspinners schlüpfen Anfang Mai und befallen in Gruppen von 20 bis 30 Tieren Eichen und Hainbuchen, an deren Stämmen sie Nester anlegen. Darin verwandeln sie sich in Falter.
- Die feinen Brennhaare der Raupe sind für den Menschen gefährlich. Sie können zu Entzündungen der Haut, der Bindehaut im Auge oder der Rachenschleimhäute und auch zu Asthmabeschwerden führen.
- Sind die Falter geschlüpft, bleiben die Haare in den Baumnestern erhalten. Diese müssen in der Nähe von Wohngebieten entfernt werden.

Bitte das Formular Kostenübernahmeerklärung 2020 ausdrucken, ausfüllen und per E-Mail an VL-Ordnungsamt-AL@SVZossen.Brandenburg.de  oder Service@SVZossen.Brandenburg.de  senden bzw. per Fax an 03377 / 3040 762 schicken.

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