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Chronik OT Nunsdorf

Aus der Chronik

+++ Die urkundliche Ersterwähnung Nunsdorfs („Nunstorff“) datiert aus dem Jahr 1492. Der Name lässt sich wegen der späten urkundlichen Nennung nicht mehr sicher deuten. Nach dem Erbregister des Amtes Zossen von 1583 hatte das Dorf 43 Hufen, die von 15 Bauern bewirtschaftet wurden. Zur Zeit seiner ersten urkundlichen Nennung gehörte Nunsdorf bereits zum kurfürstlich-brandenburgischen Amt Zossen. Dieses war aus der Umwandlung der Herrschaft Zossen hervorgegangen. Die Herrschaft Zossen war ursprünglich eine kleine Adelsherrschaft, die 1490 vom brandenburgischen Kurfürsten Johann Cicero erworben wurde. Es kann als sicher angenommen werden, dass Nunsdorf vor 1490 zur Herrschaft Zossen gehört hatte, trotz fehlender urkundlicher Nachweise. Mit dem Amt Zossen kam Nunsdorf um 1600 zum Kreis Teltow.

+++ Von 1683 bis nach 1801 gingen die Abgaben an die Grafen v. Schwerin, die den Besitz zusammen mit Wendisch Wilmersdorf erworben hatten.

+++ 1492 wird bereits der Dorfkrug erwähnt, den die v. Glaubitz in Zossen innehatten. 1583 wird erstmals die Windmühle genannt. 1711 erscheint erstmals ein Schmied in den Urkunden. Für 1858 werden auch ein Schuhmacher, ein Schneider und ein Zimmermann genannt. 1771 gab es 22 Häuser in Nunsdorf, 1840 bereits 33 Wohnhäuser. Für 1860 werden drei öffentliche Gebäude, 45 Wohngebäude und 81 Wirtschaftsgebäude einschließlich einer Getreidemühle verzeichnet. 1931 zählte der Ort 31 Wohnhäuser.

+++ Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Zuge der Bodenreform 12  Hektar enteignet und aufgeteilt.1954 wurde in Nunsdorf die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) Typ III „Florian Geyer“ gegründet.

+++ Mit der Kreisreform von 1952 wurde der alte Kreis Teltow aufgelöst und im Wesentlichen in drei kleinere Kreise unterteilt. Nunsdorf kam zum Kreis Zossen. Mit der Ämterbildung 1992 in Brandung wurde Nunsdorf dem Amt Zossen zugeordnet. Mit der Kreisreform von 1993 und der Zusammenlegung der Kreise Zossen, Luckenwalde und Jüterbog kam Nunsdorf zum Landkreis Teltow-Fläming. Das Amt Zossen wurde 2003 wieder aufgelöst, Nunsdorf wurde in die Stadt Zossen eingegliedert und ist seitdem Ortsteil der Stadt Zossen.

Über Stadtgrenzen hinaus bekannt

Nunsdorf. Dass der kleine Ort Nunsdorf  - 1492 erstmals urkundlich erwähnt und heute ein Ortsteil der Stadt Zossen -  einst Nonstorp hieß, wissen wohl nur die wenigsten. Man schrieb das Jahr 1518, als die Umbenennung von Nunstorff in Nonstorp erfolgte. Zwar ist der  langgestreckte Ort heute bequem über die B101 oder über die B 96 zu erreichen, doch einen Bahnanschluss hatte das Dorf mit seinen mehr als 300 Einwohnern nie.  Dafür war Nunsdorf 1879 ans Straßennetz angebunden worden. Die Straße führte von Trebbin über Christinendorf durch Nunsdorf und Werben dann Groß Schulzendorf bis nach Mahlow.

Den Mittelpunkt des Ortes bildet nach wie vor ohne Zweifel die Dorfkirche Nunsdorf, die vermutlich bis 1755 Tochterkirche der Kirche in Schünow, später der Kirche in Glienick war. Eine der beiden Glocken stammt aus dem 14. Jahrhundert, die andere  von 1480. In unmittelbarer Nachbarschaft des Gotteshauses mit angrenzendem Friedhof befindet sich die idyllische Dorfaue mit ihren stattlichen Bäumen und einem Spielplatz für die Kinder, wo sie sich austoben können. Der war im Sommer 2008 entstanden und wurde in den Folgejahren mit weiteren  Spielgeräten ausgestattet, wie zum Beispiel im Jahr 2014  mit einem kleinen Karussell.  Auf der Dorfaue findet auch das jährliche, vom Ortsbeirat organisierte Dorffest statt, zu dem sich Jung und Alt treffen. Nicht wegzudenken aus dem Gemeinschaftsleben ist freilich auch die Freiwillige Feuerwehr des Ortes, die im vergangenen Jahr ihr 85-jähriges Bestehen  feierte und aus diesem Anlass das  ganze Dorf zu Kaffee und Kuchen eingeladen hatte. Ein Schild mit der Aufschrift „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr – Freiwillige Feuerwehr Nunsdorf – gegr. 1932“  prangt an der Stirnseite der kleinen Feuerwache an der Dorfaue. An die Zeit, als das Feuerwehrgerätehaus - in dem sich ganz früher sogar eine  Zelle befunden haben soll -, seinen heutigen Anbau erhalten hat, kann sich der eine oder andere noch gut  erinnern. Es war 2009.

Ganz frisch in Erinnerung ist vielen Nunsdorfern sicher noch der 16. Dezember 2016. An diesem Tag wurde nach mehrmonatiger Bauzeit das modernisierte Dorfgemeinschaftshaus seiner Bestimmung übergeben. Rund 250 000 Euro investierte die Stadt Zossen in das Gebäude, in dem sich im Erdgeschoss neben dem Büro des Ortsvorstehers ein größerer Mehrzweckraum inklusive moderner Küche für Veranstaltungen, Sitzungen und Familienfeiern befindet. Mit dem Mittelflurhaus an der Dorfstraße 12 verfügt Nunsdorf neben der Kirche über ein zweites offizielles Baudenkmal. Besonders beliebt bei den Nunsdorfern ist freilich das Storchennest in der Ortsmitte, in dem sich in diesem Jahr gleich fünf Störche - darunter drei Jungtiere – tummelten. Nur wenige Meter entfernt  befindet sich ein kleines Ärztehaus, über das die Nunsdorfer besonders froh sind.

Übrigens ist Nunsdorf seit Jahren dank eines wunderschönen Oleanderhofes über Stadtgrenzen hinweg im ganzen Land Brandenburg bekannt, denn die Betreiber nehmen regelmäßig an der Brandenburger Landpartie teil, zu der viele Auswärtige in den Ort pilgern.