Holocaust-Überlebende Maud Dahme spricht vor voll besetztem Saal

Einen Abend lang war der Saal der Evangelischen Kirchengemeinde am Kirchplatz bis auf den letzten Platz gefüllt. Rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörer – darunter viele Kinder, Jugendliche und eine Abordnung der Zossener Konfirmandinnen und Konfirmanden – hörten der 89 jährigen Holocaust-Überlebenden Maud Dahme zu, die auf Einladung der Stadt Zossen am 14. Juli 2025 von ihrer Kindheit im besetzten Holland berichtete.
Die heute in den USA lebende Zeitzeugin zeichnete eindringliche Bilder ihrer Jahre im Versteck bei holländischen Bauern. „Wir wissen so viel über die Gräuel der Nazizeit“, sagte sie, „aber wir dürfen die Menschen nicht vergessen, die ihr eigenes Leben riskierten, um andere zu retten.“ Mit warmherziger Offenheit erzählte Dahme von kleinen Alltagsmomenten, kindlichen Missverständnissen und – ohne grausame Details zu schildern – von Todesangst und einem Nervenzusammenbruch, den sie im Alter von zehn Jahren erlitt.
Die Jugendlichen dankten der Rednerin mit einem farbenfrohen Blumenstrauß. „Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig Zivilcourage ist – damals wie heute“, sagte eine der Konfirmandinnen.
Zum Abschluss versprach Bürgermeisterin Wiebke Sahin Connolly, zwei Klassensätze von Dahmes Erinnerungsbuch “Chocolate Is the Taste of Freedom” für die Zossener Gymnasien anzuschaffen. „Damit Ihre Worte nicht nur heute, sondern noch lange nachhallen“, betonte sie.
Der langanhaltende Applaus machte deutlich: Maud Dahmes Botschaft von Menschlichkeit und Mut hat Zossen tief bewegt.
Hier im Video: https://youtu.be/Y8u0pa7s8T0?si=snhH-tkCxOOd6r9s