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Feuerwehr - aktuell

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Vorweihnachtliche Überraschung für die Zwerge

Nächst Neuendorfer trotzen Corona mit Kreativitätt und Ideen

Von den Corona bedingten Einschränkungen ist auch die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in den Feuerwehren der Stadt Zossen betroffen. Wie Zwergenwartin Franzisla Liehmann berichtet, versucht man trotz allem mit Kreativität und Ideenreichtum,  den Kindern in diesen auch für die Kleinen schweren Zeiten etwas Halt zu geben, der sonst durch die aktuellen Maßnahmen verloren zu gehen droht. Und man habe  sich die Frage gestellt: „Was nun tun? Einfach nur rum sitzen und nichts tun kam da nicht in Frage. Die Kinder sollten wissen, dass wir auch in dieser Zeit für sie da sind und ihnen Kraft geben“, so die engagierte Feuerwehrfrau.

Über mehrere Monate hinweg sei ein Treffen bzw. ein regulärer Dienst, wie es in der Feuerwehr heißt, überhaupt nicht gestattet gewesen. Wie solle man die Kinder da bei Laune halten? „Was machen wir bei den ersten wieder möglichen Diensten, um die Kameradschaft zu stärken? Viele Fragen schwirrten im Kopf“, erzählt Franziska Liehmann. „Ihre“ Zwergenfeuerwehr besteht derzeit aus 22 Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren. Zuerst musste ein Hygienekonzept her. Auch die Aufteilung in mehrere Gruppen war nötig. Eine der Herausforderungen: Die Kinder müssen wieder begeistert werden. Also, was liegt näher für Feuerwehrzwerge, als ihnen Experimente mit Feuer vorzuführen. „Wir zeigten den Kindern den richtigen Umgang mit dem Feuer, auch, wie Urmenschen Feuer machten und was ein Feuer alles zum Brennen braucht“, so Franziska Liehmann.

Kurz vor Halloween wurde es dann gruselig. Jedes Kind durfte seinen eigenen Halloween- Kürbis schnitzen. Es wurde viel gelacht, erzählt und alle Kinder genossen das Gefühl der Zugehörigkeit. Die Kinder haben sich gegenseitig geholfen, sodass am Ende des Dienstes jeder „Zwerg“ sein eigenes Endprodukt mit nach Hause nehmen konnte. „Solche Projekte stärken ungemein den Zusammenhalt“, hebt die Zwergenwartin hervor. Bei jedem Dienst wurden außerdem Spiele ohne Körperkontakt - auch das ist möglich - durchgeführt. Die Kinder sollten wieder Spaß beim Dienst haben. „Jeder Dienst wurde voll ausgeschöpft – man wusste ja nie, ob es vorerst wieder der letzte Dienst ist“, meint Franziska Liehmann. Lachende Kinderaugen waren für sie, ihre Stellvertreterin Kathrin und die anderen Betreuer eine schöne Belohnung nach jedem Dienst.

Eine E-Mail mit einem Bestellformular von Grisu, dem Feuerwehrdrachen, brachte die Nächst Neuendorfer auf eine weitere Idee. „Jedes Kind benötigt in dieser Zeit eine Maske. Also bestellten wir kurzerhand für jedes Jugend- und Zwergenfeuerwehrmitglied ein Multifunktionstuch. Dies kann vielseitig eingesetzt werden und hat einen Wiedererkennungswert – es gibt den Kindern ein Gefühl von Dazugehörigkeit“, so Franziska Liehmann. Und was ist am besten für Kinder in der Vorweihnachtszeit? Natürlich ein Adventskalender.

Die Geschenke wurden für jedes Kind schön verpackt und mit einem kleinen Spruch beschriftet. Gemeinsam mit der Jugendwartin machte sich Franziska Liehmann auf den Weg. „Wir brachten jedem Kind das Geschenk persönlich vorbei. Mit einer Weihnachtsmaske im Gesicht klingelten wir uns in die Herzen der Kinder.“ Die Überraschung schien gelungen. Es gab strahlende Gesichter und Kinder, denen die Worte fehlten. Was will man mehr?

Die Zwergenwartin kündigt an, dass diese  noch nicht alles gewesen sein soll  in diesem Jahr. Weitere „Aktionen“ sind geplant. Der nächste Schritt: Es werden Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschrieben. „Dabei“, so betont Franziska Liehmann, „sollen nicht die materiellen Dinge im Vordergrund stehen, sondern vor allem die ideellen Werte. Wir wünschen uns alle, dass unsere Liebsten gesund bleiben. Aber vielleicht auch einen Besuch im Zoo mit der besten Freundin, wenn das möglich ist.“ Es gebe den Kindern die Möglichkeit darüber nach zu denken, dass Geld nicht alles ist. Für die Zwergenwartin der Nächst Neuendorfer Feuerwehr steht fest: „Wie es für meine Kinder in der Zwergenfeuerwehr weiter geht, wird man sehen. Wir lassen uns jedenfalls auch von der Pandemie bzw. von irgendeinem Virus nicht unterkriegen und versuchen so gut es geht, weiter zu machen.“  Das Jahr habe schließlich noch viele Tage. „Wir werden nicht nur stillschweigend rum sitzen und den Dingen ihren freien Lauf lassen. Wir wollen etwas bewegen.“

Zossen, den 19. November 2020, 13.40 Uhr

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