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Vergleich & Fazit

Die wichtigsten Indikatoren

Anhand der Bilanzen konnten Indikatoren bestimmt werden, die eine Einordnung und einen Vergleich mit bundesdurchschnittlichen Werten zulassen. Die wichtigsten Indikatoren sind in anschließender Tabelle beschrieben und zusammengefasst. Dabei wurden diese für das Jahr 2019 herangezogen.


Tabelle 1: Indikatoren

Im Vergleich zu bundesdurchschnittlichen Werten werden in Zossen insgesamt deutlich weniger THG-Emissionen pro Einwohner freigesetzt. Dies ist sowohl bei der Gesamtbilanz als auch bei der Betrachtung der privaten Haushalte der Fall. Damit liegt auch der Endenergieverbrauch pro Einwohner im Sektor private Haushalten unterhalb vom Bundesdurchschnitt.
Ein weiterer Indikator ist der Endenergieverbrauch pro Einwohner für den motorisierten Individualverkehr. In Jahr 2019 lag dieser in Zossen bei 4.057 kWh pro Einwohner. Der Durchschnitt in Deutschland lag bei 5.012 kWh pro Einwohner. Da in einigen Kommunen Autobahnen berücksichtigt werden, ist der bundesweite Durchschnitt für den motorisierten Individualverkehr sehr hoch. Damit ist auch der Energieverbrauch pro Einwohnen beim motorisierten Individualverkehr in Zossen sehr hoch, da sich auf dem Stadtgebiet von Zossen keine Autobahn befindet.

Bei der Stromerzeugung wird bereits der gesamte Stromverbrauch aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Im Jahr 2019 lag der Stromverbrauch von Zossen bei 56,8 GWh und die regenerative Stromerzeugung bei 62,4 GWh. Dabei wurden 19,4 % aus Windkraft, 22,7 % aus Photovoltaik und 57,8 % durch Biomasse erzeugt.
Im Bereich der Wärmeversorgung werden allerdings nur 10,1 % des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Damit liegt Zossen in diesem Bereich deutlich unterhalb des deutschen Durchschnitts.
Insgesamt gesehen liegt der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch in Zossen bei 13,7 %, der bundesweite Durchschnitt lag 2019 bei 17,1 %.

Abschließend lässt sich sagen, dass Zossens Energieverbräuche zu großen Teilen in den Sektoren Verkehr, Industrie und private Haushalte entstehen. Dabei werden insbesondere die Energieträger Erdgas, Strom, fossile Kraftstoffe und sonstige Konventionelle eingesetzt. Der Indikator des Endenergieverbrauchs pro Person für die privaten Haushalte liegt damit nur etwa 14 % unterhalb des deutsch Durschnitts, die beste Kommune ähnlicher Größe liegt bei einem Wert von 3.811 kWh pro Einwohner. Im Verkehrssektor werden 91,5% der benötigen Energie durch fossile Kraftstoffe bereitgestellt. Weiterhin entfallen 65,4 % der Endenergie auf den motorisierten Individualverkehr und weitere 30,1 % auf die Nutzung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen. Auch liegt Zossen beim Vergleich des Indikators im oberen Bereich, der bei der Betrachtung des Durchschnitts von ganz Deutschland die Autobahnen ins Gewicht fallen.

Bei der Bilanzierung der THG-Emissionen ergaben sich ähnliche Anteile für die Sektoren und Energieträger wie bei der Energiebilanzierung mit leichten Verschiebungen auf Grund der unterschiedlichen THG-Potenziale der verschiedenen Energieträger. Auch hier wurden die meisten Emissionen in den Sektoren Verkehr, Industrie und private Haushalte freigesetzt. Ebenso ist dies bei der Analyse der Energieträger der Fall. Hier sind Erdgas, Strom fossile Kraftstoffe sowie sonstige Konventionelle die Energieträger mit den größten Anteilen der Emissionen. Im Verkehrssektor wurden ebenfalls die meisten Treibhausgase durch den motorisierten Individualverkehr sowie der Nutzung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen ausgestoßen. Im Verkehrssektor resultieren dabei 92,8 % der Emissionen durch den Einsatz von fossilen Kraftstoffen.

Bei der Erzeugung von Strom liegt der regenerative Anteil bereits über dem des Bedarfs. Allerdings sollte bedacht werden, dass im Rahmen der Energiewende der Bedarf weiter steigen wird. Vergleichsweise gering ist der Anteil von Wärme aus erneuerbaren Quellen. Auch hier wird sich mit dem Transformationsprozess einiges ändern müssen, um so den Anteil weiter zu steigern. Damit ergibt sich für die Stadt Zossen ein vergleichsweise geringer Anteil von erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch von Endenergie.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die kommunalen Einrichtungen. Diese machen zwar nur einen sehr geringen Anteil von 2% am Gesamtendenergieverbrauch der Stadt Zossen aus, allerdings sollte die Kommune als Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt dienen und mit gutem Beispiel vorangehen. Die bisherige Dokumentation der Energieverbräuche in den kommunalen Einrichtungen ist für eine energetische Bewertung der kommunalen Liegenschaften nur bedingt ausreichend und muss an die Anforderungen angepasst werden. Des Weiteren gilt es Nutzer und Nutzerinnen mehr in die Verantwortung zunehmen und so für den Klimaschutz zu sensibilisieren und mögliche Einspareffekte aufzuzeigen, die dann wiederum in anderen Bereichen der kommunalen Daseinsfürsorge verwendet werden können.